Katharinenkirche in Mühldorf am Inn nach umfangreicher Sanierung feierlich wiedereröffnet
Über zehn Jahre konnte die Katharinenkirche in Mühldorf am Inn wegen erheblicher statischer Schäden nicht mehr genutzt werden, bis im Januar 2018 mit der Sanierung der Kirche aus dem 15ten Jahrhundert begonnen wurde. Mehr als dreieinhalb Jahren danach konnten die Arbeiten nun abgeschlossen werden.
Selbst in Mühldorf am Inn aufgewachsen, lag diese Maßnahme der Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, Doris Lackerbauer, ganz besonders am Herzen: „Dass ich in meiner heutigen beruflichen Verantwortung zum Erhalt dieses wichtigen kulturellen Erbes beitragen durfte, erfüllt mich mit großer Freude.“ Nun stehe das Kleinod, eines der ältesten und bedeutendsten Bauwerke der Stadt, wieder in neuem Glanz zur Nutzung bereit.
Die Sanierung erfolgte durch den Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Rosenheim, in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, den Fachreferaten des Erzbischöflichen Ordinariats und den beteiligten Fachplanern. Zunächst fanden intensive Untersuchungen und Messungen an der Tragstruktur, sowie die erforderlichen Befunduntersuchungen an der historischen Bausubstanz und Ausstattung statt. Anschließend wurde das Instandsetzungs- und Restaurierungskonzept umgesetzt.
In einem ersten Schritt erfolgte dabei die Ertüchtigung der Mauerwerks- und Gewölbestruktur. Parallel dazu wurde die Holzkonstruktion des historischen Dachstuhles überarbeitet. Erklärtes Ziel war dabei möglichst viel der vorhandenen Holzsubstanz – ein großer Teil der Balken im Bestand war nachweislich in den Jahren 1482/83 geschlagen worden - zu erhalten.
Die Dachflächen über Langhaus und Chor sowie am schmalen Turmschaft wurden neu eingedeckt. Danach wurde die Putzfassade rekonstruiert und es folgte die Restaurierung des Innenraums. Dazu gehören unter anderem die Raumschale mit den fünf Deckengemälden sowie drei Altare, den zugehörigen Skulpturen und den Gemälden. Einige Stücke dieser Ausstattung waren in der Sonderausstellung „St. Katharina in neuem Glanz“ im Museum Mühldorf zu sehen.
Abschließend wurde die komplette Elektroinstallation vollständig erneuert und an die aktuellen Sicherheitsstandards angepasst. Nach dieser aufwändigen Sanierung ist die Katharinenkirche nun wieder für Besucherinnen und Besuchern zugänglich. Den Großteil der Sanierungskosten in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro, trägt der Freistaat Bayern als Eigentümer der Kirche, vertreten durch das Staatliche Bauamt Rosenheim. Der "Förderverein Katharinenkirche e.V." hat mit Spenden und Zuschüssen die Restaurierung begleitet und unter anderem die bedeutende Mauracher Orgel mitfinanziert.
Mitte Oktober wurde die Kirche nun offiziell wiedereröffnet, mit einer Andacht in der Katharinenkirche und einem kleinem Empfang für geladene Gäste im Rathaus Mühldorf am Inn. Nach der Begrüßung durch Amtsleiterin, Doris Lackerbauer, und dem Ersten Bürgermeister von Mühldorf, Michael Hetzl, sprachen auch der Landrat des Landkreises Mühldorf, Maximilian Heimerl, sowie Dr. Ludwig Waldmann, Vorstand im Förderverein Freunde Katharinenkirche, ein Grußwort. Anschließend folgte ein Projektvortrag von Susanne Habenicht, Habenicht Architekten und Partner, die die Sanierung der Kirche noch einmal ausführte.
Für interessierte Besucherinnen und Besucher bietet der Förderverein Katharinenkirche e.V. Führungen an, die die Historie der Kirche beleuchten.