Einsatz in großer Höhe: Lawinensicherung am Grüneck und an der Spitzingseestraße
Langsam aber sicher sind die letzten Schneefelder in den Bergen verschwunden. Damit wird auch sichtbar, an welchen Stellen der Winter seine Spuren hinterlassen hat. Besonders im Landkreis Miesbach fallen einige Verbauungen zum Lawinenschutz in den Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamtes Rosenheim. Da das Staatliche Bauamt Traunstein über die spezielle Abteilung „Georisiken“ und über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt, arbeiten die beiden Alpen-Bauämter hier eng zusammen. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Gebirgsstraßen, für die sie zuständig sind, auch in schneereichen Wintern vor Lawinenabgängen geschützt sind. Dafür werden die Verbauungen geprüft und wo nötig ausgebessert oder neu errichtet.
Seit vergangenem Jahr wird an zwei Bereichen gearbeitet; einmal an der Bundesstraße 307 und einmal an der Staatsstraße St 2077. An der Bundesstraße B 307 werden am Südhang des Grüneck (Tegernseer Berge), nahe Wildbad Kreuth, Lawinenschutz-Bauwerke instandgesetzt. Diese Arbeiten werden nun nach dem Winter fortgesetzt. Da hier Spezialwissen erforderlich ist, kommt eine Spezialfirma aus dem Hochgebirgsbau zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass die Schneenetze, die Gleitschneezäune, die Holzschneerechen und die Stahlschneebrücken wiederhergerichtet werden und in einwandfreiem Zustand sind.
Da die Reparaturarbeiten im Steilgelände weit oberhalb der Bundesstraße durchgeführt werden müssen, ist ein Helikopter nötig. Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, die Arbeiten genauestens zu planen und vorzubereiten. Mit dieser Maßnahme investiert der Freistaat Bayern Bundesmittel in Höhe von rund 700.000 Euro.
Ebenfalls seit dem vergangenen Jahr lässt das Staatliche Bauamt Rosenheim die Lawinenverbauungen an der Staatsstraße 2077 neu errichten und instand setzten. An der Spitzingstraße befindet sich ein rund 1,5 km langer Streckenabschnitt an den Westhängen des Hagenbergs, der immer wieder von Lawinen betroffen ist.
Die einzelnen Lawinenstriche werden durch mehrere Lawinen-Fangnetze in unterschiedlichen Höhenniveaus gesichert. Zudem werden in den Böschungen oberhalb der Staatsstraße Stahlschneebrücken, (Gleit-)schneenetze und Holzrechen ertüchtigt sowie neu errichtet. Auch bei dieser Maßnahme kommt ein Helikopter zum Einsatz, der die notwendigen Baumaterialen und das erforderliche Gerät in das unwegsame Steilgelände bringen kann. Für die Maßnahme am Hagenberg wurden insgesamt rund drei Jahre veranschlagt. Die Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro trägt der Freistaat Bayern.