B 472: Neubau eines Geh- und Radwegs zwischen Waakirchen und Reichersbeuern
Ein Bundestagsabgeordneter, zwei Landräte, zwei Bürgermeister und als Überraschungsgast die Präsidentin des Bayerischen Landtags höchstpersönlich: wie wichtig der Bau neuer Geh- und Radwege in Bayern ist, hätte heute eindrucksvoller nicht bewiesen werden können.
Im Februar dieses Jahres hatten die ersten Vorarbeiten begonnen, jetzt geht es richtig los: Mit dem offiziellen Spatenstich fiel der Startschuss für die Arbeiten zum Neubau eines Geh- und Radwegs entlang der B 472 zwischen Waakirchen und Reichersbeuern. Dieser neue Geh- und Radweg wird nördlich der Bundesstraße entstehen, die beiden Gemeinden miteinander verbinden und eine Lücke im Geh- und Radwegenetz schließen. Im Zuge dieser Maßnahme wird außerdem eine Querungsmöglichkeit für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, geschaffen.
Stefan Leitner, Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, hob in seiner Rede unter anderem die Bedeutung des Projekts hervor, das im Radwegebauprogramm des Freistaates Bayern enthalten ist: „Jährlich investiert der Freistaat rund 40 Millionen Euro in den Bau und Erhalt von Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen. Der Geh- und Radweg Waakirchen bis Landkreisgrenze ist im Radwegebauprogramm 2020 – 2024 enthalten. Durch den Ausbau des vorhandenen Wirtschaftswegs von der Landkreisgrenze bis Reichersbeuern kann eine Verbindung zwischen Waakirchen und Reichersbeuern geschaffen werden.“
Diese Verbindung über die Landkreisgrenzen hinaus, lobten auch Olaf von Löwis, Landrat des Landkreises Miesbach und Josef Niedermaier, Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, die, um die gute Zusammenarbeit der beiden Landkreise bei diesem, aber auch bei anderen Projekten zusätzlich zu unterstreichen, gemeinsam für ihre Rede ans Redepult traten. Ein Meilenstein sei der Radweg, den man bislang vermisst habe, so Landrat Niedermaier. Und Olaf von Löwis ergänzte mit einem Zitat von Albert Einstein: „Das Leben ist wie Fahrrad fahren, um die Balance zu halten musst Du in Bewegung bleiben.“
Auch Alexander Radwan, Mitglied des Deutschen Bundestages, betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung des Radfahrens: Radfahren sei inzwischen nicht nur was für die Freizeit. Um die Mobilitätswende zu befördern, müsse eine sichere Infrastruktur für den Radverkehr geschaffen werden. Ein komfortabler Geh- und Radweg, gut nutzbar auch für Pendler, die mit dem E-Bike zwischen den Landkreisen unterwegs sind und das Auto stehen lassen.
Sein Dank galt vor allem auch den Eigentümerinnen und Eigentümern, von denen einige anwesend waren. Diese hätten Teile ihrer Grundstücke zur Verfügung gestellt und damit den Neubau des Geh- und Radwegs überhaupt erst möglich gemacht. Diesem besonderen Dank schlossen sich auch Norbert Kerkel, Erster Bürgermeister Gemeinde Waakirchen, und Ernst Dieckmann, Erster Bürgermeister Gemeinde Reichersbeuern, an. Der neue Radweg, so Bürgermeister Kerkel, sei auch ein Signal für den Aufbruch mit dem sich Waakirchen dem erklärten Ziel nähere, eine fahrradfreundliche Gemeinde zu werden.
Für eine echte Überraschung sorgte die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, die sich, wie sie sagte, spontan in ihrem Urlaub dazu entschlossen habe, zum Spatenstich dazuzukommen. Passenderweise mit dem Fahrrad, in Fahrradkleidung und mit Helm. Sie wünschte der Maßnahme viel Erfolg und sagte zu, gerne auch bei der Eröffnung des Geh- und Radwegs dabei zu sein – wenn es ihr Terminkalender zulässt.
Im Rahmen der Maßnahme entsteht ein rund 1,5 km langer neuer Geh- und Radweg von Waakirchen bis zur Landkreisgrenze. Gleichzeitig wird die Bundesstraße saniert. Ab der Landkreisgrenze bis Reichersbeuern wird ein vorhandener Wirtschaftsweg zum Geh- und Radweg ausgebaut. Zudem entsteht eine Querungsinsel am Ortseingang von Waakirchen. Die Kosten für den Bau des Geh- und Radwegs und die Sanierung der Bundesstraße B 472 betragen insgesamt rund 2 Millionen Euro. Diese trägt die Bundesrepublik Deutschland.