Würdiger Abschluss einer großen Maßnahme: Einweihungsfeier in Hausham
Fast vier Jahrzehnte haben die Bürgerinnen und Bürger in Haushamer auf diesen Tag gewartet, nun war es soweit. Das Staatliche Bauamt Rosenheim lud gemeinsam mit der Gemeinde Hausham zu einem Festakt, um den Abschluss der Verlegung des Bahnüberganges und den Ausbau der Ortsdurchfahrt Hausham zu feiern.
Auch wenn die Bauzeit insgesamt lang erschienen haben mag, für ein Projekt dieser Größe - unter diesen Bedingungen, Stichwort Corona, Stichwort Lieferengpässe wegen des Ukraine-Kriegs - wurde es zügig umgesetzt, betonte der Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, Stefan Leitner.
„Wir haben planmäßig Mitte März 2021 begonnen und waren sogar zwei Tage eher fertig als geplant." Seit dem 18. August fließe der Verkehr wieder ungehindert, so Leitner. Und ergänzte, nicht ganz ohne Stolz, dass zudem die genehmigten Gesamtkosten von 5,6 Millionen Euro eingehalten wurden. Das sei nicht selbstverständlich.
Mit der Verlegung des Bahnübergangs um 90 Meter Richtung Norden und dem Ausbau der Bundesstraße B 307 wurde laut Leitner außerdem eine deutliche Verbesserung für Fußgängerinnen und Fußgänger und für Radfahrende erreicht: „Das geht oft ein wenig unter, aber neben der Fußgängerampel über die Gleise gibt es jetzt zwei Querungsinseln auf der Schlierseer Straße und einen Geh- und Radweg auf 500 Meter Länge.“
Was lange währt, wird endlich gut, so Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Miesbachs Landrat, Olaf von Löwis, unisono. Einig waren sie sich mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan, aber auch darin, dass die Phase bis zur Verwirklichung "schwierig" gewesen sei. Was, so Radwan, jedoch nicht an der Planung oder der Ausführung lag, sondern an vorgeschriebenen Verfahren. Man wolle daher prüfen, ob es nicht möglich ist, Verfahren zu beschleunigen, um wichtige Straßenverkehrsmaßnahmen zügiger umsetzen zu können.
Haushams Bürgermeister, Jens Zangenfeind, war die Freude über den Abschluss dieser Maßnahme deutlich anzumerken: „Ich darf gar nicht mehr daran denken, dass es sogar Überlegungen gab, den Bahnübergang ganz zu schließen und den Ort praktisch in zwei Teile zu trennen.“
Er sei sehr froh darüber, dass die Zeiten der händisch betriebenen Schranke endlich vorbei seien und Hausham im Ortskern dank der Installation einer sogenannten BÜSTRA-Anlage, einer Bahnübergangssteuerungsanlage, jetzt sogar sechs Spuren habe. Nur eines, scherzte der Bürgermeister, sei daran schade: "Jetzt muss man wieder pünktlich sein. Die Ausrede, man stand 15 Minuten lang am Bahnübergang, die gibt es jetzt nicht mehr". Nun sind für die Querung noch maximal sechs Minuten nötig.
Damit alle Verkehrsteilnehmer den neu gebauten Bereich hoffentlich immer unfallfrei und sicher passieren, erteilten schließlich der katholische Pfarrvikar Michael Engel und der evangelische Pfarrer Erwin Sergel der neuen Trasse - immerhin einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im Landkreis Miesbach - ihren Segen.