Dekorationslagerhalle Poing: "Bald nimmt das Gebäude Gestalt an"
Ein zusammenhängendes, riesiges Regalsystem für die übergroßen Bühnenbilder und die unzähligen Requisiten der Bayerischen Staatsoper: Das soll mit dem Erweiterungsbau der Dekorationslagerhalle in Poing Wirklichkeit werden. Der Rohbau des Kellers ist inzwischen fertig, fest verschlossen mit einer Bodenplatte aus wasserundurchlässigen Beton.
Leiter des Projektteams des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, das für den Neubau verantwortlich ist, ist Günter Gebauer: „Zwei Lagerhallen gibt es für die Staatsoper in Poing bereits. Dort kommen täglich mehrmals die Lastwagen der Bayerischen Staatsoper an. Sie holen die großen Gitterboxen mit Requisiten und Bühnenbildern, die in München für die Aufführungen gebraucht werden, ab und stellen die, die nicht gebraucht werden, ein. Die neue Halle erweitert diese beiden bestehenden Lagerhallen, dank der eigenes konzipierten Durchlieferung, zu einem gemeinsamen riesigen Regalsystem“. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Ausmaße der neuen Dekorationslagerhalle sind schon für sich genommen riesig: Rund 140 Meter lang, über 30 Meter breit, rund 20 Meter hoch wird die neue Lagerhalle werden.
Im Keller werden später weitere Lagerflächen entstehen, aber vor allem ist hier die komplette Technik der Dekorationslagerhalle untergebracht: die Elektroanlage, die Lüftungs- und die zentrale Sprinkleranlage. Günter Gebauer: „Für die Sprinkleranlage ist im Keller ein riesiger Wassertank vorgesehen. Daraus speist sich im Falle des Falles die Sprinkleranlage für alle drei Gebäude – also für die beiden Bestandshallen und für die neue Halle“.
Und natürlich ist auch der Keller zum Ein- und Ausladen für die bekannten weißen Lastwagen der Bayerischen Staatsoper anfahrbar. „Die LKW fahren rückwärts an die Halle an und auf einen Lastenaufzug, der sie mittels Hydraulik in den Keller bringt. Unten angekommen können dann die LKW be- und entladen werden."
Während im Keller die Arbeiten der Lüftungsbauer und der Sprinklerbauer bald beginnen, laufen im Erdgeschoss die Vorbereitungen für den Stahlbau, der auf die Bodenplatte gesetzt wird. Ab Anfang Dezember soll damit begonnen werden. „Wir bauen hier ein Hochregallager in Silobauweise. Das heißt, dass hier im Grunde Stück für Stück Lagerfläche übereinandergesetzt wird. Das Besondere daran ist, dass das Regalsystem selbst später die tragende Struktur des Gebäudes sein wird“, erklärt Günter Gebauer.
Fünf Ebenen wird die spätere Dekorationslagerhalle haben und Platz für weitere rund 450 der 10 x 2,5 Meter großen Gitterboxen der Bayerischen Staatsoper bieten. Ein Regalbediengerät wird die automatisierte Einlagerung der Gitterboxen in die Ebenen des Hochregallagers übernehmen, bis sie wieder in der Maximilianstraße in München gebraucht werden.
Die genehmigten Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 35 Millionen Euro. Diese trägt, im Auftrag des Freistaates Bayern, das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Das Foto zeigt einen LKW der Bayerischen Staatsoper, der gerade Requisiten ein- und auslädt. Im Hintergrund ist die Baustelle der neuen Dekorationslagerhalle zu sehen.
Auf dem Foto sind Tobias Studener (li), der für das Ingenieurbüro VTG GmbH Ingenieurbüro aus Haar für die Objektüberwachung für Ort zuständig ist, und Günter Gebauer (re), der für das Staatliche Bauamt Rosenheim das Gesamtprojekt leitet.