Bayerns Bau- und Verkehrsminister Bernreiter zu Besuch im Staatlichen Bauamt Rosenheim
Gut gefüllt war unser Konferenzsaal im vierten Stock, den Besuch des Bau- und Verkehrsministers Christian Bernreiter im Staatlichen Bauamt Rosenheim wollten sich viele nicht entgehen lassen. Und die, die nicht persönlich dabei sein konnten, schalteten sich kurzerhand per Videochat zu.
Die Begrüßung übernahmen die Leiterin des Staatlichen Bauamtes, Doris Lackerbauer und ihr Stellvertreter, Stefan Leiter, die die umfangreichen Aufgaben des Staatlichen Bauamtes Rosenheim in den Bereichen Hochbau und Straßenbau darstellten. Und bei dieser Gelegenheit auch die regionalen Besonderheiten des Bauamtes Rosenheim.
Das Staatliche Bauamt Rosenheim, so Lackerbauer, sei zwar mit seinen rund 280 Beschäftigen im Hoch- und Straßenbau und in den vier Straßenmeistereien eines der eher kleineren Flächenämter, stemme aber eine gewaltige Menge an Einzelmaßnahmen. So realisierte der Bereich Hochbau des Staatlichen Bauamtes Rosenheim in Amtshilfe für die beiden Staatlichen Bauämter in München das Sudetendeutsche Museum sowie zwei Labor- und Werkstattgebäude für den Forschungscampus der TUM in Garching und baut für das Staatliche Bauamt Freising gerade das Bundesamt für Strahlenschutz in Neuherberg.
Aber auch im eigenen Zuständigkeitsgebiet, in den Landkreisen Ebersberg, Mühldorf, Miesbach und Rosenheim habe man alle Hände voll zu tun, so Lackerbauer: Neubau der Dekorationshalle für die Bayerische Staatsoper in Poing, Erweiterung des Campus der TH Rosenheim um einen Technologiepark und ein Studierendenzentrum - ein Leuchtturmprojekt der Hightech Agenda des Freistaates - dazu der Neubau für das Amt für Ländliche Entwicklung in Mühldorf, die Planung der Polizeiinspektion in Poing und die Planung des Neubaus für die Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamtes Rosenheim in Schechen.
Stefan Leitner ergänzte die Liste der regionalen Besonderheiten unter anderem mit einem außergewöhnlichen Großprojekt, dass das Bauamt derzeit realisiert: die Westtangente Rosenheim. Nicht nur die schiere Größe des Projektes sei ein Superlativ, auch baulich und fachlich sei dieses Projekt besonders anspruchsvoll, so Leiter. Unter anderem entstehe im Zuge dieser Maßnahme die längste Brücke Bayerns und das auf einem Untergrund - dem Rosenheimer Seeton - der dazu neige, sich bei Druck zu verflüssigen. „Wir bauen hier in enger Abstimmung mit der TU München, nach dem Stand der Wissenschaft“.
Eine weitere Besonderheit sei die Verkehrsbelastung im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, die nicht nur höher als im bayerischen, sondern auch als im oberbayerischen Durchschnitt sei. Dies stelle eine große Herausforderung an die Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes insgesamt, aber vor allem auch an das Bauamt selbst dar, das dafür zuständig ist, die Staats- und Bundesstraßen in einem verkehrssicheren Zustand zu halten. Zu guter Letzt verwies Leitner noch auf die Aufgaben des Staatlichen Bauamtes Rosenheim als Gebirgsamt, mit den besonderen Aufgaben im Bereich der Felssicherung, der Georisiken, aber vor allem dem Winterdienst.
Er sei gerne nach Rosenheim gekommen, entgegnete Bau- und Verkehrsminister Bernreiter in seiner Eröffnungsrede. Rosenheim sei das inzwischen 18. der insgesamt 22 Bauämter in Bayern, das er besuche. Dies sei jedoch keine Reihenfolge der Wertschätzung, so der Minister, sondern vielmehr seinem vollen Terminkalender geschuldet. Seit seiner Amtsübernahme, vor rund acht Monaten, sei er 75.000 Kilometern in allen Teilen Bayerns unterwegs gewesen.
„Ich weiß, was die Bauämter in Bayern leisten. Wir wollen die Bauämter stärken. Wir sind ein starkes Team.“ Vor allem, da die Bauämter die Schnittstelle zur Kommune, zu den Bürgermeistern, Landräten aber auch den Bürgerinnen und Bürgern seien, wisse er, wie wichtig es sei, sie zu stärken. Das, so Bernreiter, sei auch eine Erkenntnis aus seiner langjährigen Tätigkeit als Landrat in Niederbayern und Präsident des Bayerischen Landkreistages. Mehr Personal für die Bauämter, dafür kämpfe er und es liege ihm auch persönlich als Bau- und Verkehrsminister Bayerns sehr am Herzen. Dafür mache er sich im Bayerischen Kabinett stark.
Im Anschluss folgte ein reger und konstruktiver Austausch zwischen dem Minister und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, die persönlich oder über den Videochat ihre Fragen an Christian Bernreiter richteten, ihm aber auch Anregungen und Wünsche mit auf den Weg zurück nach München gaben.
Einem der Wünsche, schloss sich im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch Doris Lackerbauer ganz besonders an: Dem Wunsch nach konstruktiver Zusammenarbeit. Dies, so die Architektin, sei angesichts der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, die auf die Baubranche insgesamt zukämen, nie wichtiger gewesen als jetzt.