© Staatliches Bauamt Rosenheim | Peter Lion

Architektouren 2024: Ausstellungseröffnung mit Podiumsdiskussion

Ein kurzweiliger Abend voller interessanter Beiträge und Diskussionen rund um das Thema Architektur und Kunst, darüber kann sich das Staatliche Bauamt Rosenheim freuen. Über 50 Architektur-, Kunstschaffende und Interessierte waren zur Eröffnung der Wanderausstellung „Architektouren 24“ ins Staatliche Bauamt Rosenheim gekommen und wurden dort von Doris Lackerbauer, der Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, begrüßt.
 

„Kunst am Bau“ lautete dann das Thema einer Podiumsdiskussion, die das Bauamt anlässlich der Ausstellungseröffnung auch in diesem Jahr organisiert hatte. Auf dem Podium der Architekt und Stadtplaner Peter Brückner (Brückner & Brückner Architekten GmbH), der Architekt und Stadtplaner Sven Grossmann (Krug Grossmann Architekten), Dr. Christian Landspersky vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e.V. sowie die Künstlerin Sabine Straub.

Peter Brückner stellte unter anderem das Projekt "Chapel of Mary‘s Mantle" vor, das für die Architektouren 2024 ausgewählt und mehrfach ausgezeichnet wurde.

Bei diesem Projekt erschufen Brückner & Brückner Architekten im Auftrag der Erzdiözese München und Freising in Zusammenarbeit mit der deutsch-amerikanischen Künstlerin Kiki Smith (New York) eine Votivkapelle. Sie befindet sich auf dem Domberg in Freising und wurde 2023 fertiggestellt. Die Besonderheit dabei: Für die Kapelle wurde nur ein einziges Material verwendet. Sowohl Außen- und Innenwände, Boden sowie Nischen und das elliptisch geformte Gewölbe bestehen aus dunkel engobierten Biberschwanzziegeln. Diese Ziegel stammen aus Ruhpolding, vom Dach der dortigen Pfarrkirche St. Georg, wo sie im Zuge einer Sanierung abgetragen wurden. Für das Projekt Chapel of Mary‘s Mantle wurden sie wiederverwendet.

Im Anschluss stellten Sven Grossmann und Sabine Straub ein Projekt vor, das im Auftrag des Freistaats, vertreten durch das Staatliche Bauamt Rosenheim, realisiert wurde: Den Neubau der Polizeiinspektion in Wasserburg. Das Büro Krug Grossmann plante das hochmoderne Dienstgebäude mit mehr als 700 Quadratmetern Nutzfläche, das 2022 eröffnet wurde. An der Ostfassade gestaltete Sabine Straub das Kunstwerk „Topos“; ein abstraktes organisches Relief, die Topografie der Stadt Wasserburg am Inn der markanten Innschleife.

Die perfekte Überleitung zur anschließenden Diskussion über die äußeren Rahmenbedingungen und den Stellenwert von Kunst am Bau aus Sicht von Auftraggebenden und Auftragnehmenden. Doris Lackerbauer wies dabei auf die Bedeutung hin, die Kunst am Bau im Staatlichen Hochbau in Bayern hat. „Kunst am Bau ist für den Freistaat wesentliches Element der Baukultur“, so Lackerbauer. Je nach Zweck und Bedeutung einer staatlichen Baumaßnahme stehen deshalb bis zu zwei Prozent der Baukonstruktionskosten für Kunst am Bau zur Verfügung.

Eine Vorbildfunktion, die der Staatliche Hochbau damit einnähme, so Dr. Christian Landspersky vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e.V.. Kunst am Bau. „Kunst“, so Landspersky, „mache Umgebungen vielfältig und besonders. Dass man es sich leiste, Kunst zu uns sprechen zu lassen, sei ein Ausdruck von freiheitlicher Demokratie“.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion blieb beim Get-together Gelegenheit für einen persönlichen Austausch.

Die Ausstellung zu den Architektouren 2024 der Bayerischen Architektenkammer war bis einschließlich Freitag, 11. Oktober, im Staatlichen Bauamt Rosenheim, in der Wittelsbacherstraße 11, in 83022 Rosenheim zu sehen. Sie zeigte auf drei Stockwerken besondere Architekturprojekte aus Bayern. Dargestellt sind diese Projekte auf Ausstellungstafeln mit Bildern und Beschreibungen: von Wohnhäusern, über Verwaltungsgebäude, von Schulhäusern bis Kindergärten bis hin zu Kirchen, Gemeindezentren und Kulturstätten. 

Sie haben die Ausstellung verpasst? Dann freuen Sie ich schon jetzt auf die Architektouren 2025!