PRESSEMITTEILUNG 29/2022
Rosenheim, den 14.07.22Ist nach dem Winter nur vor dem Winter? Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Rosenheim im Sommereinsatz
"Es gibt im Sommer eigentlich weit mehr zu tun als im Winter", sagt Axel Reinicke, zuständig für die vier Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Rosenheim
Auf eisglatten und schneebedeckten Fahrbahnen für reibungsloses Durchkommen zu sorgen, das ist die große Aufgabe der Straßenmeistereien im Winter. Doch was machen die Straßenmeistereien eigentlich im Sommer? Sich ausschließlich auf die nächste Wintersaison vorbereiten? Weit gefehlt, sagt Axel Reinicke, am Staatlichen Bauamt Rosenheim zuständig für die vier Straßenmeistereien des Bauamtes an den Standorten Ampfing, Ebersberg, Rosenheim und Hausham: „Es gibt im Sommer eigentlich weit mehr zu tun als im Winter: Mäharbeiten, Reparatur von Banketten, Instandhaltung der Straßenausstattung, Verkehrssicherung von Baustellen, Brücken- und Felskontrollen und und und. Die Kolleginnen und Kollegen haben jede Menge Aufgaben zu stemmen“.
Tatsächlich leisten die Straßenwärterinnen und Straßenwärter einen ganz wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit und der Funktionsfähigkeit des großen Straßennetzes, für das das Staatliche Bauamt Rosenheim zuständig ist. Bei jeder Witterung sind sie im Einsatz, wenn nötig auch nachts. Axel Reinicke: „In jeder Meisterei ist eine 24-stündige Rufbereitschaft eingerichtet. Damit ist sichergestellt, dass im Falle des Falles immer jemand ausrücken kann“. Das ist auch dringend nötig, denn insgesamt sind die vier Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Rosenheim in den Landkreisen Mühldorf, Ebersberg, Rosenheim und Miesbach für ein Netz aus über 1300 Kilometern Bundes-, Staats- und Kreisstraßen inklusive Geh- und Radwegen verantwortlich, für über 700 Brücken, zwei Tunnel und 200 Ampeln.
„Ein bis zweimal jährlich wird in der warmen Jahreszeit gemäht und zwar im sogenannten Intensivbereich, also auf Seitenstreifen, in Entwässerungsgräben, aber auch auf den Erholungsflächen von Rastplätzen. Die Extensivbereiche, also Straßenböschungen und Ausgleichflächen, werden nach speziellen Pflegekonzepten gepflegt. Hier steht der ökologische Aspekt und der Artenschutz im Vordergrund. Dass es hier also womöglich mal etwas ‚unordentlicher‘ aussieht, ist gewollt“, erklärt Axel Reinicke.
Anders im Intensivbereich. Hier steht vor allem die Verkehrssicherheit im Vordergrund. So werden Bäume und Büsche zurückgeschnitten, wenn sie die Sicht auf Verkehrszeichen behindern oder Sichtfelder an Straßeneinmündungen einschränken und Gras gestutzt. Grundlage für diese Unterteilung der Bereiche und die unterschiedliche Pflege ist ein spezielles Mähkonzept, dass die Bayerische Staatsregierung als Baustein des Bayerischen Aktionsprogramms für die Insektenvielfalt 2018 beschlossen hat. Ziel ist es, dort wo es möglich ist, Tieren zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten und Lebensräume zu geben und den Biotopverbund und die Artenvielfalt zu fördern.*
Neben der Mahd stehen aber auch Spezialeinsätze, wie gegen den für empfindliche Menschen nicht ungefährlichen Eichenprozessionsspinner oder die Behandlung von Problempflanzen, zum Beispiel Ambrosia, auf der Tagesordnung. Bei Unfällen oder starken Unwettern mit Schäden werden die Straßenmeistereien auch direkt von der Integrierten Leitstelle verständigt und um Unterstützung gebeten: „Die Straßenmeistereien verfügen über eine sehr gute, moderne technische Ausrüstung und die Kolleginnen und Kollegen über das nötige Spezialwissen, um bei Einsätzen aller Art tätig zu werden. Das fängt bei der Beseitigung von Unwetterschäden an und hört bei der Sicherung und Räumung von Unfallstellen auf.“
Aber nicht nur auf der Straße sind die Frauen und Männer „in Orange“ tätig. Alle Einsätze bedürfen einer guten Planung und genauen Vorbereitung. Und hier landet dann doch auch im Sommer schon der Winterdienst auf den Schreibtischen in den Straßenmeistereien: „Die Salzbestellungen und Salzeinlagerungen müssen mehrere Monate vor dem ersten Räumeinsatz koordiniert werden, außerdem müssen Winterdienstgeräte gewartet und notfalls instandgesetzt werden. Würden wir damit erst im Winter beginnen, wäre es definitiv zu spät“, so Reinicke. Und auch die Dienstpläne werden schon vorbereitet, denn um die hunderte Straßen-, Geh- und Radwegekilometer im Winter in einem verkehrssicheren Zustand zu halten, beauftragt das Staatliche Bauamt Rosenheim zusätzliche Unternehmen, die die Straßenmeistereien bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen. „Für uns ist das Motto ganz klar: Nach dem Winter ist vor dem Winter. Und dazwischen ist viel Sommer“, sagt Axel Reinicke mit einem Augenzwinkern.
Die Pressefotos im Anhang dieser Pressemitteilung stehen Ihnen zur einmaligen Verwendung unter Nennung des Copyrights "Staatliches Bauamt Rosenheim" zur Veröffentlichung zur Verfügung. Pressefoto 1 zeigt einen Mähzug, Pressefoto 2 eine Ölspur und Pressefoto 3 die Sperrung einer Straße nach einer Überflutung.
*Alle Details dieses Konzepts finden Sie in der Broschüre „Ökologische Aufwertung von Straßenbegleitflächen“ (Artikel-Nr. 03500264), die Sie hier als PDF abrufen können: Themenseite Straße - Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung (bayern.de)